Grünen-Frühstück am 29. Februar im Dorfladen-Café diesmal zum Thema: Grüne Siedlungspolitik, nachhaltig bauen in der Gemeinde
Monika Wenger gab vorneweg Impulse zu den Daten und Fakten der aktuellen Bau- und Siedlungs-Situation bei uns in Bayern und in Deutschland: Die Bevölkerung wird in Deutschland bis 2060 um ca. fünf Millionen Menschen schrumpfen, in Oberbayern jedoch um 7 % anwachsen. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner hat sich seit 1970 verdoppelt und liegt jetzt bei 50 qm.
Dabei ist der proportional größte Anstieg in den vergangenen zehn Jahren erfolgt. Als häufigste Wohnform in unserer Gemeinde stellt sich das klassische Einfamilienhaus dar.
Es wurden Fragen aufgeworfen, wie man kleinere Wohnungen schaffen kann, wie Wohnungsbaugenossenschaften funktionieren und wie die Nachverdichtung innerorts funktionieren kann.
Durch die Ausweisung neuer Baugebiete entstehen immer mehr neue Häuser am Ortsrand, während Altbauten innerorts oft ungenutzt bleiben. Im Hinblick auf seniorengerechtes Wohnen wurde angeregt, seitens der Gemeinde den Bedarf an kleineren Wohnungen zu erheben.
Somit wäre es möglich, ein großes Haus gegen eine kleinere Wohnung zu tauschen, ein Vorschlag, der schon von einigen Senioren in Wörth geäußert wurde. Ideal wäre dies auch für junge Erwachsene, die eine WG als Wohnform favorisieren.
Außerdem wurde der relativ neue Trend der Tiny-Houses diskutiert. Für individuelle Bedürfnisse müssen verschiedene Wohnmodelle in allen Lebensabschnitten angeboten werden. Dies sollte durch eine zentrale Stelle koordiniert werden. Kommunale Aufgabe sollte es sein, öffentlichen Räumen als Ort der Begegnung wieder mehr Beachtung zu schenken.
Gefordert wurde auch, das Leben in der Gemeinde für Jung und Alt attraktiver zu gestalten, sei es durch Infrastrukturmaßnahmen wie Ausbau des ÖPNV, Digitalisierung oder eine funktionierende Nahversorgung direkt vor Ort. Die Kommune funktioniert hier als Initiator, Moderator und auch Investor.
Für die zukünftige Siedlungspolitik in unserer Gemeinde bedeutet das:
- Bedarfsanalyse zu Wohnraum, Leerstand und alternativen Wohnformen erheben
- Mehrgenerationenhäuser planen
- das Aufstellen von Tiny Houses ermöglichen
- verschiedene Formen von Wohngemeinschaften ermöglichen, z. B.: "Biete Wohnraum gegen Hilfe im Alltag"
- Wohnungstausch koordinieren, z. B. "Mache Haus für WG frei, bekomme dafür kleinere Wohnung"
- ökologisches Bauen durch Auswahl entsprechender Baustoffe und systematische Nutzung der Dachflächen für Fotovoltaik und Solarthermie = konsequent umgesetzter Klimaschutz
- flächensparendes Bauen
- Fassaden- und Dachbegrünung bei größeren Projekten (auch im Gewerbebau!) zwingend vorschreiben