Erfahrungsbericht vom Inklusiven Spaziergang

Umweltreferent und Stadtrat Herbert Maier fasst seine Erfahrungen vom Inklusiven Spaziergang zusammen:

Rollator: ist recht unangenehm auf klein- und grossförmigen Kopfsteinpflaster zu schieben, da die Handgriffe immens fibrieren - ein Teilnehmer äusserte: wenn Du vorher an den Handgelenken kein Problem hattest, dann bestimmt nach längerem Weg auf dem Pflaster.
Schwierigkeit beim Vorwärtskommen gab es sonst nur mit zunehmender Bordsteinhöhe - 0-Absenkung wäre hier vorteilhaft

Rollstuhl:
merklich höherer Rollwiderstand und dementsprechender Kraftaufwand im Bereich des Kopfsteinpflasters.
Stadtbücherei: Zugang recht problemlos, auch sich in den Innenräumen zu bewegen und den Aufzug zu benutzen. Dieser muss allerdings rückwärts verlassen werden, da er für ein Wendemannöver zu schmal ist (zumindest für einen Neuling auf dem Rollstuhl)
Problemstellen:
- die Rampe in den Aussenbereich ist von innen wohl nur für Geübte über eine Schwelle von etwa 50mm zu erreichen
- die behindertengerechte Toilette im Keller ist über eine Tür mit mechanischen Türschliesser zu erreichen, der nur durch entsprechende Technik und Kraft zu überwinden ist, für ältere Menschen sicher eine Herausforderung.
(Diese Situation ist allerdings relativ häufig in sog. barrierefreien Bauten vorzufinden, da die mechanischen Türschließer die günstigste Ausführung sind um den Brandschutzanforderungen zu genügen. Hier sollten andere Lösungen vorgeschrieben werden, die durchaus am Markt zu finden sind)

Gehsteige: bei den Gehsteigen stellen die oft relativ hohen Bordsteinkanten immer wieder ein Problem dar und müssen ohne entsprechende Fahrtechnik rückwärts angefahren werden, daher wäre auch für den Rollstuhl eine Nullabsenkung wünschenswert. In der Haager Straße scheitert ein Wendemannöver hierzu beinahe am feinen Sand auf dem Straßenpflaster, da die Reifen darauf schon bei leichter Steigung durchrutschen. Auf dem Gehsteig wird einem relativ schnell das Gefälle der Wege zur Straße hin bewusst, da man ständig gegenlenken muss. Das Gefälle ist sicher nötig, um das Wasser zur Straße hin abfließen zu lassen.

öffentliche Toilette in der Nagelschmied Gasse: der genormte Euro Schlüssel passt, die Toilette ist sauber, einzig die Türbreite ist etwas schmal

Nach einigen hundert Metern merkt man, dass diese Fortbewegung ganz schön in die dafür nicht trainierten Arme geht und ich trete den Rollstuhl gerne an jemand anderen ab.