"Dorf der Zukunft" mit Bernhard Faschinger
Schon zum zweiten Mal gelang es am vergangenen Donnerstag, mit grünen Themen das Sportlerheim in Neufinsing zu füllen. Gut 40 Gäste, darunter auch viele junge Leute, kamen.
Eingeladen hatte Listenkandidat (Platz 2) Bernhard Faschinger um seine Visionen von einem „Dorf der Zukunft“ vorzustellen.
Finsing 2030: Wie kann das aussehen? Wie verhindern wir, zu einem „Münchner Stadtteil“ zu werden und doch genügend Wohnraum für Einheimische, Zugezogene und Geflüchtete zur Verfügung zu haben?
Faschinger gliederte seinen impulsiven Vortrag in fünf Themenschwerpunkte, die im ersten Moment so gar nicht nach einem Vortrag übers Bauen klingen.
Begegnungen ermöglichen: hier soll im Bebauungsplan auch an Treffpunkte gedacht werden. Zum Beispiel mit einem öffentlichen Grillplatz oder gemeinschaftlichen Gemüsegarten. Dies ergänzt das schon im Wahlprogramm von Michaela Gossmann (Platz 3) geforderte Begegnungszentrum für Jung und Alt oder mehr Ruhebänke.
Weiter ging es mit dem Punkt Konsum. Vielleicht sei es möglich, regionaler zu konsumieren, stünde z.B. ein Gemeinschaftsgarten oder Fläche für die gemeinschaftliche Haltung von Tieren zur Verfügung – nach dem Vorbild der solidarischen Landwirtschaft. Wichtig war Faschinger, zu erwähnen, dass die Bauern zu einem Dorf gehörten und entsprechend mehr wertgeschätzt werden sollten.
Beim Themenpunkt Energiewende wurde es auch konkret: so könnte die Wärmeversorgung der Häuser statt mit der üblichen Ölheizung im Keller mit regenerativer Fernwärme sichergestellt werden. Vorteil sei neben der Baukostenersparnis für die Heizung auch die Möglichkeit, auf den Keller verzichten zu können. Fachkundige Unterstützung bei diesem Punk lieferte Jürgen Lachmann, ortsansässiger Profi in Sachen Heizungsbau. Er erläuterte Möglichkeiten und Schwierigkeiten im Gespräch mit Faschinger.
Bei seinem vorletzten Punkt, Mobilität, forderte der Referent, dass Fahrradwege zum Standard bei der Bauplanung werden sollten, erwähnte aber auch mit einem Augenzwinkern, dass die Fortbewegung mit dem Rad auch jetzt schon möglich sei. Weiterhin stellte er die Idee eines Carsharing-Angebots in Neubaugebieten zur Diskussion um hier den Stellplatzbedarf für KFZ zu minimieren.
Das Ende des Vortrags widmete er den Kindern und erläuterte seine Idee eines Bauspielplatzes. Kinder brauchten mehr Freiräume und weniger vorgegebene Spiellandschaften. Unterstützt wurde er hier wieder von Michaela Gossmann.
Danach ging es schon in die Diskussion. Hitzig wurde es bei verschiedenen Ansichten der Zuhörer über die Höhe von mehrstöckigen Gebäuden mit kleineren Wohnungen und der Frage wie Neubaugebiete strukturiert werden sollten.
Gegen 22 Uhr wurde der offizielle Teil beendet, Gespräche und Diskussionen in kleineren Runden weitergeführt.
Wir möchten uns für die vielen Diskussionsbeiträge und die Aufmerksamkeit bei unseren Gästen bedanken.